Jun 22

Holzmöbel als Designklassiker der Gegenwart

Heutzutage gibt es so viele unterschiedliche Stilrichtungen im Bereich Möbeldesign, dass man es als Kunde im Möbelhandel oftmals nicht unbedingt sehr einfach hat sich für ein bestimmtes Stück zu entscheiden. Metall, Kunststoffe und natürlich Holz sind hier die primär verwendeten Materialien. Obwohl die Qualität nicht unbedingt immer direkt mit dem Material in Verbindung gebracht werden kann, so steht Holz trotzdem als natürlicher Rohstoff immer noch an erster Stelle, wenn es um Möbel geht und das hat mehrere Gründe.

Holz das überlegene Material

Ob man sich nun im Möbelhandel Einbauschränke in Berlin kauft oder Designermöbel über das Internet bestellt, mit Holz ist es möglich sehr flexibel und kundenorientiert zu arbeiten. Gerade bei Maßanfertigungen macht sich dies besonders bemerkbar. Auf der anderen Seite darf man aber die Optik auch nicht vergessen. Holzmöbel sind einfach optisch sehr attraktiv, da das Material selbst schön und ästhetisch ist. Natürlich spielt hier auch die verwendete Holzsorte eine Rolle. Möbel aus Holz kann man praktisch in jede Wohnung integrieren, da das Material vollkommen zeitlos ist. Gerade in der heutigen Zeit ist dies sicherlich ein weiterer Pluspunkt, eben weil so viele unterschiedliche Einrichtungsstile existieren. Holz atmet, Holz verändert sich mit der Umgebung und Holz schafft es einem Raum eine natürliche Frische und Wärme zu vermitteln, wie es kein anderer Baustoff zustande bringen kann.

Auf der anderen Seite muss man jedoch aber auch mit höheren Kosten bei der Anschaffung rechnen. Anders als bei billigen Materialien ist die Anschaffung und Verarbeitung von echtem Holz aufwändiger. Als Gegenleistung erhält der Kunde dafür aber Möbelstücke, die Jahrzehnte halten und den Zeichen der Zeit trotzen. Nicht umsonst sind die ältesten Möbel fast immer jene aus Holz und das ist sicherlich auch ein Aspekt, den man beim Möbelkauf in die eigene Kaufentscheidung einfließen lässt.

Apr 01

Der Windsor Stuhl – Ein Klassiker der englischen Möbelkultur

Eine Legende besagt, dass König George II (1683 bis 1760), als er während eines Jagtausfluges in der Nähe von Schloß Windsor Schutz vor einem Sturm suchend das Haus eines Bauern erreichte, ihm ein einfacher Stuhl als Sitzgelegenheit angeboten wurde. Der Sitzkomfort und die Schlichtheit dieses Stuhles beeindruckten den König so sehr, daß er anschließend seine Möbeltischler anwies, solche Stühle für das Schloß anzufertigen. Damit war der Vogue rund um den Windsor Stuhl geboren.

Die ersten Windsor Stühle wurden wohl gegen Ende des 17. Jahrhunderts in der Umgebung von Windsor angefertigt, einer Stadt in der englischen Grafschaft Berkshire, wo sich auch Windsor Castle, die Residenz der königlichen Familie, befindet. Der tatsächliche Ursprung lässt sich jedoch weder für das Design der Stühle noch für ihre Bezeichnung genau belegen, da seinerzeit praktisch nichts über derart schlichte Möbel ländlicher Herkunft niedergeschrieben wurde. Der Begriff ist wahrscheinlich aus dem Angebot dieser seinerzeit preiswerten und massenhaft hergestellten Stühle auf dem Markt von Windsor hergeleitet, wohin die Stühle aus den verschiedenen Werkstätten rund um die Stadt zum Verkauf verbracht wurden. Sie könnten ihren Namen aber auch ihrer Verwendung in den Gärten von Windsor Castle verdanken.

Erstaunlicherweise lässt sich die früheste Aufzeichnung in Nordamerika finden, wonach ein Kaufmann namens John Jones aus Philadelphia gemäß einem Inventar Windsor Stühle besaß. Es gibt jedoch keine Gewissheit, dass es sich dabei um eine Referenz an den gleichen Typ von Stuhl handelt, den wir heutzutage unter einem Windsor Stuhl verstehen. Man glaubt nämlich, daß Windsor Stühle erstmals 1726 in Amerika aufgetaucht sind, als Patrick Gordon in Philadelphia zum Lieutenant Governor von Pennsylvania ernannt wurde. Dieser brachte mit seinem Hausrat unter anderem einen Satz Windsor Stühle aus England mit. Die Kolonialisten waren von den Stühlen so fasziniert, daß sie begannen diese nachzubauen.

In England lässt sich der Begriff im Jahr 1718 finden, als der englische Gartenarchitekt und Autor Steven Switzer (1682 bis 1745) in einer Abhandlung über Gartengestaltung einen formalen Garten beschreibt, in dem sich ein Windsor Stuhl befindet. Und im Jahr 1724 schildert Lord Percival (1683 bis 1748), der Earl of Egmont, einen Spaziergang durch einen Garten, bei dem seine Frau auf einem Windsor Stuhl getragen wurde. Eine weitere frühe Referenz ist die Werbung des Stuhlbauers John Brown of St. Paul’s Churchyard mit den Worten: „Windsor Gartenstühle, in allen Größen, grün lackiert oder naturfarben“. Eine frühe Illustration eines Windsor Stuhls läßt sich auf einem Gemälde des Malers Jacques Rigaud aus dem Jahre 1733 finden.

Im 18. Jahrhundert wurden Windsor Stühle häufig als Gartenbestuhlung verwendet, weshalb viele seinerzeitige Exemplare mit einem grünen Farbton versehen waren.

Brachte man Windsor Stühle anfänglich mit der Arbeiter- und Mittelklasse in Verbindung, so wurden diese schnell für die Verwendung in den besten Häusern Englands angenommen. Vieleicht handelt es sich dabei um das erste Mal in der Geschichte der Möbelkultur, daß ein Möbel auf der sozialen Leiter aufgestiegen ist, statt abzusteigen.