Jun 15

Polstermöbel neu beziehen – darauf sollten Sie achten

In der Regel zeichnen sich sowohl Polsterer als auch Sattler für das Beziehen von Polstermöbeln verantwortlich. Werden jedoch grundlegende Tipps berücksichtigt ist es auch ungelernten Personen möglich, alte Polstermöbel in einem neuen Glanz erstrahlen zu lassen.

Vorsicht ist besser als Nachsicht
Wer es in Erwägung zieht seine Polstermöbel neu zu beziehen sollte sein Hauptaugenmerk auf die Auswahl der richtigen Materialien legen. Je nach Verwendungszweck stehen unterschiedliche Materialien zur Verfügung. Nähere Informationen in Bezug auf die Auswahl der richtigen Materialien lassen sich oftmals in Fachgeschäften für Innendekoration einholen. Polstermöbel, welche besonders häufig von Kindern genutzt werden, sollten in der Regel mit einem Material bezogen werden, welches sich leicht reinigen lässt. Strapazierfähige Materialien lassen sich jedoch vor allem von ungelernten Personen nur schwer verarbeiten. In Bezug auf die Durchführung gilt es, weitere Kriterien zu berücksichtigen. Das bisher verwendete Material sollte auf keinen Fall ohne Struktur entfernt werden. Nur so können gravierende Schäden vermieden werden. Darüber hinaus lässt sich oftmals im Rahmen einer näheren Betrachtung deutlich erkennen, wie das bisherige Material vom Vorgänger verarbeitet wurde. Der sorgfältig abgetrennte Bezug kann während der weiteren Verarbeitung des neuen Materials ideal als Schnittmuster verwendet werden. Im Rahmen des Zuschnitts gilt es jedoch zu berücksichtigen, dass eine Zugabe von etwa einem Zentimeter Stoff notwendig ist, um eventuelle Korrekturen vornehmen zu können. In Bezug auf das weitere Vorgehen empfiehlt es sich, die Sitzfläche des Polstermöbels als Erstes zu beziehen. Um eine unproblematische Verarbeitung des verwendeten Materials gewährleisten zu können, sollte an allen Seiten ein gleichmäßiger Überschuss erzielt werden. Während der anschließenden Befestigung des Bezugs gilt es, dessen straffe Lage nicht zu vernachlässigen. Im Anschluss an die Befestigung der ersten Seite erfolgt die Befestigung der gegenüberliegenden Seite. Der Überschuss an den Ecken sollte möglichst gleichmäßig an der Unterseite des Polstermöbels verteilt werden. Eine Faltenbildung kann hierbei nur in den seltensten Fällen vermieden werden. Unter Berücksichtigung der hier beschriebenen Vorgehensweise ist es möglich, auch größere Polstermöbel wie beispielsweise eine gepolsterte Bank neu zu beziehen. Verfügt das Polstermöbel jedoch über eine Rundecke, sollte wie bei einem Stuhl darauf geachtet werden, dass der Bezug straff anliegt.

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Apr 11

Art Deco Clubsessel

Die Entstehungszeit des sogenannten Art Deco Clubsessels liegt zwischen den beiden Weltkriegen, also den Jahren von 1920 bis 1940, die man als Art Deco bezeichnet. Der Begriff Art Deco ist eine Abkürzung der Phrase Arts Décoratifs aus dem Französischen, was in etwa verzierende Künste bedeutet. Hierbei handelt es sich um eine Bewegung in der Design-Geschichte, die die Formgebung von Objekten aus den verschiedensten Bereichen wie z.B. Architektur, Fahrzeuge, Möbel, Mode, Schmuck und Wohnaccessoirs beeinflusst hat. Dem Art Deco liegt weder ein eindeutiges Stilmerkmal noch eine eindeutige stilbildende Anschaung zugrunde, es handelt sich vielmehr um die gestalterische Verbindung der Eleganz der Form, der Kostbarkeit der Materialien sowie der Sinnlichkeit der Thematik. Vieles davon war bereits im Jugendstil vorhanden, insbesondere im französichen.

In Europa versetzte der Zweite Weltkrieg dem Art Deco Stil ein abruptes Ende, denn die Stimmung während der Kriegszeit sowie in der unmittelbaren Nachkriegszeit entsprach nicht einem derartigen Luxus. In Amerika hingegen überdauerte der Stil den zweiten Weltkrieg, insbesondere in New York und Hollywood, und beeinflusste noch das Design der 50er Jahre, wie in der seinerzeitigen Gestaltung von Gebäuden und Automobilen zu sehen ist.

Der klassische Art Deco Sessel ist ein stapazierfähiger und voll gepolsterter Luxussessel ohne Sichtholz, der urspünglich für den Einsatz in Clubräumen, insbesondere in englischen Gentlemen’s Clubs der 20er und 30er Jahre, angefertigt wurde.

Anfangs wurden Art Deco Clubsessel typischerweise mit Leder bezogen, wobei handgefärbtes und handpatiniertes Leder, also nach dem Beziehen des Sessels von Hand eingefärbtes Leder, dem Sessel wesentlich mehr Charakter gibt als industiell gefärbtes Leder und diese Stücke so einzigartig macht. Ein Bezug mit Stoff war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eher selten und wurde erst in den 50er und 60er Jahren nachgefragt, wobei insbesondere edler Velour und Flachgewebe zu Einsatz kam. Heutzutage wird für den Bezug dieser Sessel in der Regel ein Lederbezug bevorzugt.

Mrz 24

Das Chesterfield Sofa – Die Ikone des englischen Möbeldesigns

Die Legende sagt, daß das Chesterfield Sofa ursprünglich vom vierten Earl of Chesterfield, Philip Dormer Stanhope (1694 bis 1773), in Auftrag gegeben wurde und aus diesem Grund nach ihm benannt wurde. Der weltmännische Stanhope war für seine Fähigkeiten als Politiker und Schreiber bekannt, darüber hinaus aber auch als Trendsetter seiner Zeit. Als er einem Möbelbauer den Auftrag zur Konstruktion eines Sitzmöbels gab, in welchem Gentlemen aufrecht und komfortabel Platz nehmen konnten, entstand das Chesterfield Sofa mit seiner charakteristisch tief geknöpften Polsterung in Rautenform, gerollten Armlehnen, gleich hohen Arm- und Rückenlehnen und mit Ziernägeln versehenen Front. Es gibt jedoch keinen Beweis für diesen adligen Ursprung.

Andere glauben, daß das Chesterfield Sofa nach der gleichnamigen Stadt in der englischen Grafschaft Derbyshire benannt wurde. Gemäß dem offiziellen Oxford English Dictionary wurde der Begriff Chesterfield um 1900 dazu verwendet, sich auf ein Sofa zu beziehen. Auch in Teilen Nordamerikas wurde der Ausdruck um die Jahrhundertwende dazu benutzt, ein beliebiges Sofa zu beschreiben. Manche Leute glauben, der Name Chesterfield sei ursprünglich aus der Art der Kapitonierung der Lederflächen, der Form des Sofarückens und der Höhe der Sitzfläche hergeleitet. Das Chesterfield Sofa hat somit eine ungewisse Historie.

Eine wichtige Entwicklung fand nach 1830 statt. Anfangs waren die Sofas mit Rosshaar und Wattierung gepolstert, jedoch nach Einführung von Sprungfedern um 1830 wurden Sitz und Rücken mit Spiralfedern aus Metall gefüllt. Um mehr Platz für die neuen Federn zu schaffen wurden die Sofas breiter und tiefer und entsprechend komfortabler.

Chesterfields beschwören Bilder herauf, auf denen formal gekleidete Gentlemen in dunklen holzvertäfelten Sälen zurückgezogen Brandy nippen und Zigarre rauchen. Die viktorianische Ära sah das Chesterfield als ein den Wohnraum dominierendes Möbel, in welchem Gentlemen verweilten während ihre Ehefrauen in Sesseln sitzend der Handarbeit nachgingen. Seit dem 19. Jahrhundert wurde es auch mit der Freudschen Psychoanalyse in Verbindung gebracht, da Sigmund Freud ein solches Sofa für Hypnosesitzungen mit seinen Patienten benutzte.

Bringt man das Chesterfield Sofa heutzutage insbesondere mit einem Bezug aus Leder in Verbindung, so wurden bereits im 18. Und 19. Jahrhundert Bezüge aus Stoff verwendet, insbesondere prachvoller Samt und gemusterte Stoffe. Das Chesterfield war eines der ersten voll gepolsterten Sofas ohne Sichtholz.

Die ganze Zeit hindurch haben Chesterfield Sofas in aller Welt Paläste des Adels, Gentlemen Clubs, vornehme Hotels, Büroräume prominenter Geschäftsleute und luxuriöse Privaträume verziert. Heutzutage ist das Chesterfield ein Synonym für Klasse und Eleganz in Interieurs auf der ganzen Welt, in jedem Dekorations- und Architekturstil. Unabhängig von dem was es für viele repräsentiert, das Chesterfield verkörpert ein Sofa mit der perfekten Mischung aus Niveau und Komfort.

Waren Chesterfields einst Statussymbole der Elite, so sind sie heutzutage nachgefragte Möbel für Geschäfts- und Privaträume und überall zu finden. Der Gewinn an Popularität ist zweifelsohne auf die elegante und klassische Form zurückzuführen. Ungeachtet der Geschichte, Chesterfield Sofas bleiben der Inbegriff von Luxus, Stil und Klasse. Nirgendwo sonst findet man ein derart zeitloses und anerkanntes Beispiel in der Geschichte der Möbelkultur.